Bei uns sind Ihre Füße in guten Händen
Als zertifizierte Fußchirurgen der European Foot and Ankle Society (EFAS), der Deutschen Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk (DAF) und der Deutschen Gesellschaft für Fußchirurgie (GFFC) sind wir außerordentlich erfahren in der Behandlung auch hochgradiger Fußdeformitäten und Zehenfehlstellungen.
Die Behandlungskonzepte unseres Ärzteteams basieren stets auf internationalen Standards. Unser umfassendes therapeutisches Spektrum ermöglicht es, konservative Therapieoptionen und notwendige operative Eingriffe auf die individuellen Erfordernisse unserer Patienten gezielt abzustimmen.
Hallux valgus – Fehlstellung der Großzehe (Großzehenballen)
Der Hallux valgus ist die häufigste und bedeutsamste Zehenfehlstellung. Es handelt sich um eine Achsabweichung der Großzehe nach außen, oft einhergehend mit einer schmerzhaften Überbeinbildung am 1. Mittelfußknochen.
Ursächlich ist die Hallux valgus-Fehlstellung in vielen Fällen mit einer Spreizfußfehlstatik verbunden. Unzweckmäßiges Schuhwerk, Übergewicht, langes Stehen, aber auch genetische Faktoren führen zu einer Verbreiterung des Mittelfußes mit einer Abflachung des Quergewölbes, einer Achsabweichung der Großzehe nach außen und oft auch einer konsekutiven Ausbildung von Krallenzehen. Als Folge treten Belastungsschmerzen am Vorfuß mit typischer Überbein- und Schwielenbildung auf.
Die beschriebenen Veränderungen können verschiedene Ausprägungsgrade annehmen, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Entsprechend der Stadieneinteilung kommen verschiedene Operationsverfahren zur Anwendung.
Operationsverfahren bei Hallux valgus
1. OP nach McBride. Weichteileingriff mit Sehnenverlagerung, Überbeinentfernung und Kapselkorrektur. Indikation: Leichte Form der Hallux valgus-Fehlstellung insbesondere bei jungen Patienten.
2. OP nach Akin Knöcherne Korrektur des Großzehengrundgliedes bei Zehenfehlform. Indikation: Leichte Form der Hallux valgus-Fehlstellung.
3. Chevron Osteotomie (Austin) Gelenknahe knöcherne Korrektur des ersten Mittelfußknochen mit Überbeinentfernung und Schraubenfixation in Kombination mit entsprechendem Weichteileingriff. Indikation: Hallux valgus-Fehlstellung bei leichter bis mittelschwerer Spreizfußfehlstatik.
4. Scarf Osteotomie Verschiebeosteotomie im Schaftbereich des ersten Mittelfußknochens mit Überbeinentfernung und Schraubenfixation in Kombination mit entsprechendem Weichteileingriff. Indikation: Hallux valgus-Fehlstellung bei mittelschwerer Spreizfußfehlstatik.
5. Basisosteotomie (closing oder open wedge) Basisnahe knöcherne Korrektur des ersten Mittelfußknochens mit Knochenkeilentnahme, Überbeinentfernung und Schraubenfixation in Kombination mit entsprechendem Weichteileingriff. Indikation: Hallux valgus-Fehlstellung bei schwerer Spreizfußfehlstatik.
6. Lapidusarthrodese Korrigierende Versteifungsoperation des ersten Mittelfußknochens mit der Fußwurzelreihe mit Überbeinentfernung und Schraubenfixation in Kombination mit entsprechendem Weichteileingriff. Indikation: Hallux valgus-Fehlstellung bei schwerer Spreizfußfehlstatik und Instabilität des ersten Tarsometatarsalgelenkes.
Hallux rigidus – Großzehengrundgelenksteifigkeit – Verschleiß des Großzehengrundgelenks (Arthrose)
Der Hallux rigidus ist eine abnutzungsbedingte, schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Großzehengrundgelenk, die bis hin zur seiner Versteifung führen kann.
Auch hier erfolgt die Therapiestrategie individualisiert entsprechend des Schweregrads der Erkrankung.
Operationsverfahren bei Hallux rigidus
Gelenkerhaltende Operationen zur Verbesserung des Bewegungsspiels der Großzehe sind stadienabhängig.
1. OP nach Waterman-Green Bei der so genannten Verkürzungsoperation im Bereich des 1. Mittelfußknochens wird das Gelenk entlastet und in Kombination mit einer Cheilektomie das Bewegungsspiel im Großzehengrundgelenk verbessert.
2. Cheilektomie Entfernung der degenerativ bedingten Gelenkanbauten (Osteophyten) zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit.
Wenn das Gelenk nicht mehr erhalten werden kann, können eine Gelenkversteifung, eine Gelenkentfernung oder der Ersatz durch ein Kunstgelenk notwendig werden.
3. Arthrodese Die Versteifung des Großzehengrundgelenkes in günstiger funktioneller Position mit Schraubenosteosynthese führt zu einem guten Ergebnis bei aktiven Patienten.
4. OP nach Keller-Brandes Die Entfernung der verschlissenen Gelenkanteile und des Überbeines mit Fixierung mittels Drahtstiftung ermöglicht vor allem bei älteren Patienten eine rasche postoperative Mobilisation.
5. Endoprothetischer Gelenkersatz Ein künstliches Gelenk (Implantat) ersetzt das verschlissene Großzehengrundgelenk komplett.
Kleinzehenfehlstellung – Hammer-, Krallen- und Klauenzehen
Zehenverkrümmungen entwickeln sich langsam, aber fortschreitend als Folge anlagebedingter oder erworbener Störungen des Muskelgleichgewichts des Fußes.
Kleinzehenfehlstellungen sind daher häufig mit anderen Fußfehlstellungen wie Senk-Spreizfüßen und Ballenfehlstellung (Hallux valgus) kombiniert. Durch den Druck und das Reiben des Schuhwerks kommt es zudem zur Ausbildung von schmerzhaften Hornhautschwielen.
Der individualisierte Therapieansatz richtet sich nach den beklagten Beschwerden und kann von symptomatischen Maßnahmen (Polsterung, Schuhzurichtung), bis zu einer gezielten operativen Behandlung der Deformität reichen.
Operationsverfahren bei Hammer-, Krallen- und Klauenzehen
1. Operation nach Girdlestone-Taylor. Handelt es sich um eine flexible Zehendeformität, so kann eine Zehenkorrektur ohne knöchernen Eingriff durch eine Verlagerung der Beugesehne auf den Streckapparat der Zehe erfolgen.
Bei kontrakten Zehendeformitäten können nachfolgende knöcherne Korrekturen zum Einsatz kommen:
2. OP nach Hohmann / PIP-Arthrodese Gelenkteilresektion mit oder ohne Versteifung des Zehengelenkes mit Drahtstiftung zur Korrektur von Krallen- und Hammerzehen.
3. OP nach Weil Schrägosteotomien der Mittelfußknochen mit Schraubenfixation zur Behebung der Zehenfehlstellung und der spreizfußbedingten Metatarsalgie.
4. OP nach Tillmann Gelenkkopfresektionen zur Korrektur rheumatischer Vorfußfehlstellungen.
Kleinzehenfehlstellung – Schneiderballen (Kleinzehenballen oder Bunionette)
Mit Schneiderballen, vergrößertem Kleinzehenballen oder Bunionette bezeichnet man das spiegelbildliche Gegenstück zum Hallux valgus an der Kleinzehe, wenn der 5. Mittelfußstrahl zu weit abgespreizt ist.
Dabei bildet sich meist eine Schwiele am Köpfchen dieses Mittelfußknochens und drückt schmerzhaft im Schuh. Die Deformität kann isoliert auftreten, häufiger aber kommt sie in Kombination mit einem Hallux valgus im Rahmen einer Spreizfußfehlstatik vor.
Operative Korrektur des Schneiderballens
1. Chevron-Osteotomie Der Mittelfußkopf wird nach der V-förmigen Knochendurchtrennung nach innen verschoben und mit einem Draht oder einer Schraube befestigt. Der verbleibende Knochenüberstand wird abgetragen.
Nachbehandlung
Wir versorgen unsere Patienten individuell und entscheiden notwendige Maßnahmen für die Nachbehandlung nach Art und Schwere des operativen Eingriffs.
Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie bereits während der Arztgespräche im Vorfeld der OP-Planung.